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Backstage im Fotostudio, Aufnahmen einer attischen Vase während die Sonne ins Atelier scheint
© Badisches Landesmuseum, Hannes Deters
von Hannes Deters
4
min Lesezeit

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Montags im Museum: Zeitreise im Karlsruher Schloss

An den Montagen, an denen das Karlsruher Schloss geschlossen bleibt, verwandelt sich mein Fotoatelier in einen Ort der stillen Reflexion. Wenn die Besucher*innen zu Hause und die Lichter erloschen bleiben, wird das Schloss selbst tagsüber von einer besonderen, stillen Schönheit umhüllt. In dieser Einsamkeit finde ich Raum, um die Geheimnisse und Geschichten zu entdecken, die in den Wänden des historischen Gebäudes verborgen sind.

Ein Holzarbeitsplatz mit einem alten Werkzeug, einem mechanischen Gerät und verschiedenen Holzschalen.
Inszenierung einer "Häusler"-Werkbank
© Badisches Landesmuseum, Hannes Deters

Auf meinem täglichen Gang zum Fotoatelier im Ostflügel des Schlosses beginnt meine Reise bei den Kuckucksuhren aus dem Schwarzwald. Als „Nordleuchte“ habe ich keine Kindheitserinnerungen an diese Zeitmesser, aber sie waren immer schon ein Inbegriff von Süddeutschland und Schwarzwald für mich. Die Inszenierung einer Werkbank der sogenannten „Häusler“ macht diese mir fremde Kultur greifbar. Ich kann mir vorstellen, wie ganze Familien ihren Lebensunterhalt mit dem Bau von Uhren in ihren Wohnzimmern verdienten.

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Im Halbdunkel stehe ich vor den prächtigen Stücken mit den feinen Schnitzereien. Diese Uhren sind nicht nur technische Meisterwerke, sie sind auch Zeugen einer reichen Kulturgeschichte. Vermutlich im 18. Jahrhundert entstanden, hielten sie Einzug in viele Haushalte und maßen die Zeit auf unverwechselbare Weise.

Ich stelle mir vor, wie das Kuckucksgeräusch der Uhren jeden Tag die Stille der Wälder durchbrach. An ruhigen Montagen wie diesen fühle ich die Verbindung zwischen der Vergangenheit und Gegenwart und bin fasziniert von der Heimatverbundenheit, die diese Uhren verkörpern.

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Ein nostalgisches Kinderzimmer
© Badisches Landesmuseum, Hannes Deters

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Weiter geht es in Richtung Fotostudio, vorbei an einem Stereoskop – einem Relikt aus den Anfängen der Fotografie. Dafür kann ich mich natürlich besonders begeistern, weshalb ich einen Blick hineinwage. Zu sehen ist eine Fotografie eines frühen Automobils. Carl Benz, der Erfinder des Automobils, schaut von einem Plakat auf mich herunter. Das Licht ist gedämpft, doch die Geschichte, die diese Bilder erzählen, ist umso lebendiger. Der „Benz Patent-Motorwagen“, 1886 vorgestellt, gilt als Meilenstein, der die Welt der Mobilität revolutionierte.

In der Stille des Schlosses spüre ich die Aufregung und den Pioniergeist jener Zeit. Der Gedanke, wie Benz mit seiner Idee allen Herausforderungen trotzte, motiviert mich. Es sind diese Momente der Inspiration, die mich während meiner Arbeit als Fotograf antreiben und mir zeigen, wie wichtig es ist, Neuland zu betreten – sei es mit der Kamera oder im Leben.

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Stereobild "Automobil", Freiburg 1912 beim Blick in ein Stereoskop
© Badisches Landesmuseum, Hannes Deters

Kurz bevor ich mein Atelier betrete, begegnet mir die Büste der Großherzogin Luise von Baden. Ihre Eleganz steht im Kontrast zur düsteren Umgebung. Die Büste, ein Abguss des Meisterwerks aus dem 20. Jahrhundert, zeigt nicht nur das Antlitz einer herausragenden Frau, sondern steht auch für die kulturellen und politischen Strömungen, die das Karlsruher Schloss prägten. Großherzogin Luise von Baden war eine bedeutende Förderin sozialer Initiativen und ihr Engagement für die Luisenschwestern wirkt bis heute im Namen der "Badischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz" fort.

Büste einer älteren Frau mit detaljiertem Gewand und Kopfbedeckung, aus hellem Material gefertigt.
Porträtbüste der Großherzogin Luise, Friedrich Karl Moest, 1903, Inv. Nr. 95/1177
© Badisches Landesmuseum, Hannes Deters
Marmorstatue einer trauernden Maria, die den leblosen Körper Jesu umarmt. Dramatik des Schmerzes in voller Intensität.
Pietà, Joseph Kopf, nach 1877, Inv. Nr. 2000/832 a
© Badisches Landesmuseum, Hannes Deters
Porträt einer schwarzen Katze mit leuchtenden Augen, umrahmt von einem kunstvollen Holzrahmen.
Eine Katze blickt aus der sogenannten "Scheffeluhr"
© Badisches Landesmuseum, Hannes Deters

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An meinem Arbeitsplatz angekommen, schaue ich aus dem Fenster des Ostflügels. Dieser Blick über Karlsruhe und die andere Seite des langen Flügels ist einzigartig. Dass hier, wo ich jetzt stehe, einst eine Schlosskirche war und der Markgraf im Ballsaal tanzte, ist heute kaum vorstellbar. Jetzt, kurz vor dem Umbau des Schlosses, steht das Ende einer Ära in der langen Geschichte des Schlosses und des Badischen Landesmuseums bevor.

Wenn das Badische Landesmuseum im Oktober seine Tore schließt und die große Sanierung im Schloss startet, werden sich viele kommende Arbeitstage nach einem „Montag im Museum“ anfühlen. Ich freue mich schon jetzt darauf, wenn wieder die Schritte vieler Besucher*innen in den neuen Fluren des Museums widerhallen und Kinderstimmen die Räume erhellen.

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Blick auf den Westflügel des Karlsruher Schlosses
© Badisches Landesmuseum, Thomas Goldschmidt
Stimmen aus dem Museum
25.09.2025
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