Lorem ipsum dolor sit ame
Montags im Museum: Zeitreise im Karlsruher Schloss
An den Montagen, an denen das Karlsruher Schloss geschlossen bleibt, verwandelt sich mein Fotoatelier in einen Ort der stillen Reflexion. Wenn die Besucher*innen zu Hause und die Lichter erloschen bleiben, wird das Schloss selbst tagsüber von einer besonderen, stillen Schönheit umhüllt. In dieser Einsamkeit finde ich Raum, um die Geheimnisse und Geschichten zu entdecken, die in den Wänden des historischen Gebäudes verborgen sind.

Auf meinem täglichen Gang zum Fotoatelier im Ostflügel des Schlosses beginnt meine Reise bei den Kuckucksuhren aus dem Schwarzwald. Als „Nordleuchte“ habe ich keine Kindheitserinnerungen an diese Zeitmesser, aber sie waren immer schon ein Inbegriff von Süddeutschland und Schwarzwald für mich. Die Inszenierung einer Werkbank der sogenannten „Häusler“ macht diese mir fremde Kultur greifbar. Ich kann mir vorstellen, wie ganze Familien ihren Lebensunterhalt mit dem Bau von Uhren in ihren Wohnzimmern verdienten.
Kurz bevor ich mein Atelier betrete, begegnet mir die Büste der Großherzogin Luise von Baden. Ihre Eleganz steht im Kontrast zur düsteren Umgebung. Die Büste, ein Abguss des Meisterwerks aus dem 20. Jahrhundert, zeigt nicht nur das Antlitz einer herausragenden Frau, sondern steht auch für die kulturellen und politischen Strömungen, die das Karlsruher Schloss prägten. Großherzogin Luise von Baden war eine bedeutende Förderin sozialer Initiativen und ihr Engagement für die Luisenschwestern wirkt bis heute im Namen der "Badischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz" fort.


